26.06.2021

Von "Wai" zu "Waiwai"

Küstenschutz - Learning from Hawaii

Hawaii ist umgeben von mindestens 2.500 Meilen offenem Wasser. Hafen und Flughafen, also die gesamte Anbindung an die Aussenwelt liegen, wie 65% der Inselfläche, beinahe auf Meeresspiegel-Niveau. Dennoch wurde dem Klimaschutz, vielleicht aufgrund der üppigen Natur der Inselgruppe, bislang viel zu wenig Beachtung geschenkt. Und das, obwohl die im Namen Landes enthaltene Silbe „Wai“ Wasser bedeutet. Aus den von Anfang an Wasser-basierenden Bewirtschaftungsweisen leitet sich das indigene Wort „Waiwai“ (Eigentum) als Dopplung des Wassers ab. Heute realisieren wir langsam, dass das Wasser in doppelter Hinsicht für uns zum Problem werden kann: zum einen gefährden die steigenden Meeresspiegel unsere kritischen Versorgungsinfrastrukturen, zum anderen droht der Süßwasserblase unter der Inselgruppe Gefahr, wodurch uns die Lebensgrundlage entzogen werden würde.

Allseits umgeben von 2.500 Meilen Wasser

So kommt es, dass erstmals Umwelt- und Küstenschutz in die Interessenslage auf nationaler Regierungsebene hineinspielt. Wir streben jetzt aus landschaftsarchitektonischer und stadtplanerischer Sicht an, baukulturelle wie soziologische Fehler im Zuge der notwendigen Adaptierungen mit zu korrigieren. So versuchen wir, neu gestaltete, resiliente Küstenlinien wieder öffentlich zugänglich zu machen, innerurbane Wetlands als prozessuale Parks der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, einen nachhaltigen Resourcenumgang zu re-etablieren sowie indigene Gruppen in Planung und Nutzung verstärkt zu integrieren. Zudem möchten wir das Wissen aus historischen Wirtschaftsweisen zu neuen Lösungsansätzen transformieren, um es auf aktuelle Herausforderungen zu übertragen.

Küstenschutz wird nationale Angelegenheit

Im Auftrag des Staates Hawaii haben wir dazu an der Universität von Hawaii aktuell eine Studie zum integrativen Küstenschutz mit dem Titel „South Shore Promenade and Coastal Open Space, Network Study: Resilience and Connectivity by Design“ verfasst. Das Wissen um diese Prozesse wird außerdem zunehmend exportfähig: vor allem aus dem asiatischen Raum erhalten wir interessierte Anfragen zu unseren Konzepten.

WHY?

Fridays for Future hat das Zeitalter der Vielfachkrisen proklamiert. Die resultierenden Unsicherheiten greifen mittlerweile tief in unser gesellschaftliches Handeln ein. Passiert deshalb so wenig? Wo bleiben lösungsorientierte Innovationen? Müssen erst Gerichte althergebrachte Herangehensweisen... Mehr